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knowember der Wissenschaft

Meine Heimatstadt Hannover hält jedes Jahr im November ein ganz besonderes Vergnügen für alle Wissbegierigen bereit.

Das beginnt damit, dass der Monat in knowember umbenannt wird. Als wenn ein Monat etwas wissen könnte! Dazu wird das Neue Rathaus mit 4 bunten Nüssen bestrahlt und am ersten Novem...., knowember strömt das wissensuchende Publikum in das ehrwürdige Gemäuer und lacht und johlt, dass allein vom Schalldruck die Rathauskuppel abheben müsste. Glücklicherweise hindert die Schwerkraft unser Rathausdach sehr erfolgreich daran, womit wir auch schon beim Thema wären.

Richtig! Es geht nicht um die Verhaltungskreativität der Hannoveraner im Herbst, sondern um sehr handfeste Physik in Form von Gravition und den Wellen, die sie schlägt.

Am 01.11.2018 drehte sich die Auftaktveranstaltung des Novembers der Wissenschaft um dieses Thema, zur Einführung in einen Monat mit ungefähr 150 weiteren Events zu unterschiedlichsten Tehmen aus der Forschung. Ich war dabei und, was soll ich Ihnen sagen, es war eine Mordsgaudi. Auf der Bühne standen zwei der renomiertesten Gravitationswellenforscher dieses Planeten und haben es ordentlich pfeifen, rauschen und krachen lassen. Prof. Dr.Michéle Heur und Prof. Dr. Karsten Danzmann sind zwei, über die Geschichtsbücher vermutlich einmal schreiben werden, dass sie unsere Welt verändert haben. Denn sie haben ganz wesentlich die technischen Grundlagen geschaffen, die die Entdeckung der von Einstein 1916 postulierten Gravitationswellen 100 Jahre später ermöglicht hat. Sie haben ganz wesentlichen Anteil daran, dass die Relativtätstheorie einmal mehr experimentell bestätigt wurde und dass wir ab jetzt nicht nur Augen, sondern auch Ohren im Universum haben.
Obwohl die Thematik hochgradig komplex ist, verstehen Heur und Danzmann es Gravitationsphysik mit einer Leichtigkeit zu vermitteln, die sofort auf das Publikum überspringt. Deshalb sind die Stars des Abends auch nicht die Professorin und der Professor, sondern ein Apfel und ein Wackelpudding! Gravitation muss halt immer etwas mit Äpfeln zu tun haben, zumindest seit Isaac Newton und ein Wackelpudding ist nun mal ein ideales Modell für die Raumzeit, zumindest seit gestern Abend. Dazu gab es noch ein Laserinterfeometer, das Rauschen von sterbenden schwarzen Löchern und unvorsichtigen Neutronensternen, Ein- und Ausblicke in aktuelle und zukünftige Forschungsprjekte und, quasi als Schnäppchen, die außerst pfiffige Ausstellung Einstein inside zur Relativitätstheorie. Die ist noch bis zum 25. November zu sehen und einen Besuch in jedem Fall wert.

Wenn Sie gestern nicht dabei sein konnten, haben Sie am 12. und am 14. November die Chance, zwei weitere Veranstaltungen über Gravitationsphysik zu besuchen. Mehr dazu hier. Der Bericht von RTL Nord gibt Ihnen einen kurzen Überblick über einen wundervollen Abend.



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