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Himmlisches Showevent

In der Nacht vom 11.08. auf den 12.08. bietet der Sternenhimmel ein Showevent der besonderen Art.

Die Perseiden kommen!

Damit meine ich nicht "Menschen, die wie Perser sind", falls die Ethnologen unter uns das vermuten sollten. Nein, ich spreche über den Meteorstrom der Perseiden, die in dieser und der folgenden Nacht mit geschätzen 150 Sternschnuppen pro Stunde ihr Maximum erreichen.

Wenn Sie dieses Kontrastprogramm zum olympischen Gedopt-oder-nicht-Kränzchen in Rio anschauen möchten, brauchen Sie:
- klaren Himmel,
- einen freien Blick nach Nordosten und
- Geduld!

Was Sie nicht brauchen, ist ein Fernglas oder Teleskop, denn die Dinger sind viel zu schnell, um sie mit Sehverstärkern anzupeilen. Legen Sie sich am besten irgendwo ins Gras, richten Sie sich nach Nordosten aus und schauen Sie in Richtung des Sternbilds Perseus. Die besten Chancen haben Sie nach Mitternacht und der Eintritt ist frei.

Sehr beliebt ist in diesem Zusammenhang ja die Tradition, dass man sich etwas wünschen dürfe, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Und wenn man den Wunsch niemandem erzählt, ginge er ganz bestimmt in Erfüllung!

Denken wir dieses Beschaffungsmodell mal ganz bummelig quer:

1. Kausaler Zusammenhang:
Natürlich dürfen Sie sich etwas wünschen, wenn Sie eine Sternschnuppe sehen. Sie dürfen sich auch etwas wünschen, wenn sie eine Büchse Sardinen oder das Schaufenster von Cartier sehen. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, hat aber nichts mit der Sternschnuppe, oder den Sardinen oder dem Schaufenster zu tun. Sternschnuppen sind Bruchstücke aus dem Schweif des eingangs genannten Kometen. Sie bestehen aus Eis und Staub und verglühen in der Mesosphäre, hoch über unseren Köpfen. Das Potential zur Wunscherfüllung ist bei den Dingern schlichtweg 0 (in Worten: Null). Die Schmutzklumpen sind tot und doof und so intensiv Sie auch Ihren Wunsch auch gedacht haben, er überträgt sich nicht auf den glühenden Haufen Dreck über Ihnen!

2. Statistik:
Lustig bei dieser Sache ist, dass sich Ihr Wunsch garantiert nicht erfüllt, wenn Sie ihn jemandem erzählen.
Bemühen wir an dieser Stelle einmal die Statistik: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Wunsch erfüllt, den niemand kennt? Richtig: Sie ist = 0, es sei denn, Sie erfüllen sich den Wunsch selbst, aber dann hätten Sie die Sternschnuppe eh nicht gebraucht. Wenn Sie das nicht wollen, müssen Sie Ihren Wunsch erzählen und zwar möglichst einem Menschen, der geneigt sein könnte, diesen auch wahr zu machen. Umso mehr Menschen Sie davon in Kenntnis setzen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt. Politiker kennen das Phänomen sehr gut aus Wahlkämpfen: Ein paar Millionen Wählern seinen Wunsch nach Macht mitteilen und schwups, ist man Bundeskanzler(in)!

Merke:
Sternschnuppen gucken ist superschön, beschaffungstechnisch aber unwirksam!

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