"Verlockung Weltall" in Bremerhaven





Ich habe es heute endlich mal geschafft, mich in den Zug zu schwingen und mir die Ausstellung Verlockung Weltall im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven anzuschauen.
Die Ausstellung läuft derzeit als Sonderveranstaltung und Ergänzung zu den wirklich zutiefst beeindruckenden Ausstellungen zur Auswanderungsgeschichte. Und genau hier liegt auch schon die erste Schwachstelle von Verlockung Weltall: Der mit ungeheuer viel Forschung, Kreativität und Sorgfalt aufgebauten Geschichte der Auswanderung, kann sie das Wasser nicht reichen. Das Ganze wirkt zusammengewürfelt und zusammenhangslos und irgendwie dürftig. Das wird vor allem in der Kunstausstellung überdeutlich.
Der Umfang der Austellung fesselt selbst einen wenig astronomisch bewanderten Besucher maximal eine Stunde. Vorbelastet sind es 15 Minuten und ich habe zwei Räume zweimal durchforstet, weil ich dachte, es müss ja noch irgendetwas kommen. Kam aber nicht!
Recht nett anzuschauen sind die Originalausgaben berühmter Science-Fiction Romane, die sich zum Teil sogar mit dem Thema befassen. Was Cixin Liu's Three Body Problem darunter sollte, ist mir allerdings bei der Zielgruppe Mond, Venus, Mars ziemlich schleierhaft. Hier hätten die Anfänge von Perry Rhodan besser gepasst. Aber wenn ich Buchtipps brauche, lausche ich Denis Scheck oder besuche den Fachhandel. Ähnlich hilflos hängt eine ESA Infografik in Schriftgröße 12 ganz allein auf dem Flur und fragt sich vermutlich, warum?
Wie dem auch sei, ich konnte in der Ausstellung einfach keinen roten Faden finden und deshalb extra die Reise nach Bremerhaven zu machen, kann ich nicht empfehlen. Als Ergänzung zur Auswanderungthematik des Ausstellungsortes, ist Verlockung Weltall maximal nett gemeint. Denn seit den Science Busters wissen wir schließlich sicher, dass das Universum eine Scheißgegend ist.





